Samstag, 26. Februar 2011

Great Ocean Road: Wie eine Baby-Nikon-Kamera dank Hilfe ihres grossen Bruders plötzlich gelernt hat ohne Automatik zu funktionieren...

So meine Lieben, das hier wird eine längere Geschichte...nehmt Euch also Zeit, macht Euch einen Kaffee oder Tee und schickt die Kinder, Ehemänner oder -frauen, Partner oder Partnerin, Gross- oder Schwiegereltern ins Bett, zum Einkaufen, Shoppen, Badezimmer putzen oder sonst wohin...
THE GREAT OCEAN ROAD WAS GREAT!!! 680 km in 2 Tagen, 7 Stunden "on the road", 178 Fotos, 2 Liter Wasser, 3 Decaff-Latte (sonst wäre es jede Stunde zum Pipi-Stop gekommen) und etwas 48 "oohhs" und "ahhs" und "woooows"...


...dieser Gesichtsausdruck kommt raus, wenn man sich zu sehr darauf konzentriert, dass die Kamera im Spiegel nicht zu sehen ist... :-)

1. Akt: Auto fahren: Ich war ehrlich gesagt ein kleines bisschen aufgeregt, als ich um 9:47 auf der rechten Seite in meinem Toyota Camry sass und prompt versucht habe den Sicherheitsgurt auf der linken Seite runterzuziehen. Als mir der Typ von der Autovermietung die Schlüssel überreicht hat, habe ich prompt meine Tasche auf den falschen Sitz gelegt, as usual, und bin auf die linke Seite gelaufen, als mich der nette Herr etwas verwundert ansah, mir das auf dem Weg dahin aufgefallen ist und dann schnell so tat, als würde ich noch kurz eine Check-Runde ums Auto laufen um evt. schon vorhandene Kratzer zu entdecken. :-)
Also eigentlich habe ich einen Kleinwagen reserviert, aber die etwa 150 cm grosse Mitarbeiterin bei Hertz hat wohl gedacht, ich würde beim Hyundai Getz mit dem Kopf oben anschlagen und hat mir ein "upgrade" gegeben mit dem Kommentar: "you will feel much more comfortable"...jaja, comfortable, v.a. beim Seitwärtsparkieren...

Mit laufendem Motor wartete ich, bis er mir freie Fahrt gab zum Verlassen der Garage und beim Ausgang standen dann so etwa 5 Mitarbeiter von Hertz und ich fühlte mich irgendwie leicht beobachtet. Adrenalin kann ja zu Höchstleistungen führen und meine Höchstleitung war es, diese Garage ohne Rampenpreller zu verlassen... Was ich ein bisschen fies fand, war, dass mir das absolut schwierigste Stück der Reise grad am Anfang bevorstand, nämlich das Verlassen der Grossstadt (schreibt man Grossstadt jetzt mit 2 oder mit 3 "s"). Ich habe mich einfach irgendjemanden an den Hintern geklebt und immer fest gehofft, dass dieser irgendjemand möglichst lange die gleiche Strecke zu fahren hat wie ich, dabei musste ich natürlich aufpassen, dass ich nicht plötzlich an einem ganz anderen Ort landete als geplant, z.B. in dessen Vorgarten oder so. Nein kleiner Scherz, also ich hatte ja GPS-Hilfe via iPhone, aber jemandem hinterherfahren ist natürlich immer einfacher. Am tollsten fand ich es, wenn mein "Blindenhund auf 4 Rädern" jeweils bei dunkelorange über die Kreuzung gebraust ist und ich fluchend am Rotlicht zurückblieb. Alles in allem habe ich mich aber gut geschlagen und man gewöhnt sich wirklich schnell daran. Und die Australier sind auch so lieb und erinnern einem so ca. alle 2 km mit einem Schild daran, dass man doch bitte links fahren solle... :-)


..."always drive on the left side of the road, du-dum, du-dumdudumdudum (muss mit der Melodie von "always look at the bright side of life" gesungen werden)

2. Akt: Great Ocean Road und seine Augenweiden



Nach ca. 90 Minuten Fahrt fährt man dann schliesslich auf der Great Ocean Road von Osten nach Westen, genauer gesagt von Torquai bis nach Warrnambool... Jede noch so kleine Sehenswürdigkeit ist mit einem braunen Schild gekennzeichnet, ich bin natürlich nicht jedem gefolgt, habe unterwegs aber wirklich unglaublich schöne Orte gesehen. 

somewhere between Anglesea and Lorne...ahhh Bacardi feeling...

same beach

near Lorne

Split Point Lighthouse

The Wreck of Loch Ard

Loch Ard Gorge

London Bridge

The Grotto

happy cows...

...and sad cats and dogs

Die Australier und ihr Warnschilder

Der absolute Höhepunkt für mich war der Blick auf die berühmten "12 Apostles". Ich habe sie gleich 2x besucht an diesem Tag, da ich mich in "Sonnenuntergang-Fotografie" versuchen wollte. Schliesslich habe ich ja auch mein Stativ mitgeschleppt. So gegen 19:00 habe ich mich also "professionell" mit meinem Stativ am besten Blickpunkt hingestellt und habe meine Nikon-Kamera draufgesetzt. Dabei habe ich einen scheuen Blick nach rechts gewagt, wo ein Typ stand mit einem etwa 2x so grossen Stativ und darauf eine riiiiieeesen-grosse Nikon-Kamera, meine kleine "Baby-Kamera" ist vor Scham grad errötet. Über den Schultern hatte er dann grad nochmals so ein Riesenbiest hängen und ich habe mir gedacht, naja, es gibt eben auch professionelle Fotografen. Ich habe ihn dann angelächelt und ihm gesagt, dass meine Kamera auch mal so werden möchte wie seine, wenn sie gross ist. In den darauffolgenden 90 Minuten habe ich von Chris, dem Profi-Fotografen aus Brisbane, einen Fotografier-Crash-Kurs bekommen...und wärend wir wie "Profis" fachsimpelten", haben sich auch die anderen Amateure und Halb-Profis angeschlichen, um Chris um Rat zu fragen... Wie ihr seht: "Fotografieren=Connecting people"... Und siehe da, das manuelle Einstellen von Blende und Verschlusszeit wurde im Ansatz verstanden und konnte an etwa 46 Bildern "by doing" umgesetzt werden. Und ich bin grad ein bisschen stolz darauf, was dabei rausgekommen ist... THANKS AGAIN CHRIS!!!!! Here they are... (I mean just some of them):

THE TWELFE APOSTLES (by Dunja with just a little help from Chris):













Also auf dieses Foto bin ich besonders stolz, ja ich weiss, Eigenlob stinkt, aber ihr könnt es ja eh nicht riechen...ich stinke jetzt halt etwas vor mich hin...
...und die Sonne bekommt einen Heiligenschein...

2 wunderschöne Tage mit vielen Eindrücken, die man leider nicht alle auf Fotos festhalten kann...tja und einen dritten Akt gibt es nicht... :-) 





Donnerstag, 24. Februar 2011

Links fahren, rechts blinken....

Also, morgen geht's los... The Great Ocean Road...uiuiui, jetzt muss ich das mit dem Linksverkehr nur noch auf die Reihe kriegen...ich glaube ich klebe mir ein paar Post-it's ins Auto: Links fahren, rechts blinken...naja, wahrscheinlich wird es mir ein paar Mal passieren, dass ich anstatt den Blinker den Scheibenwischer anwerfe, aber was soll's...Dann habe ich wenigsten freie Sicht, wenn ich "all'italiano" abbiege...Bei denen ist der Hebel für den Blinker eh nur Dekoration...Sie wissen ja, wo sie hinfahren wollen... :-)

Dienstag, 22. Februar 2011

Wenn man dank des "strine slangs" plötzlich fast so heisst wie eine "outdoor toilet"...




Das hat ja mal wieder Unterhaltungswert. Die englisch-sprechenden Leute haben ja immer etwas Mühe bei der Aussprache meines Namens. Dunja wird dann irgendwie zu Düünjai und so habe ich mir gedacht, dass es vielleicht einfacher wäre, wenn sie mich schlicht Duni nennen. Nachdem ich aber in einem Shop dieses echt witzige Plackette entdeckt habe, sage ich glaube ich in Zukunft lieber wieder meinen vollen Namen. O.k. Dunny ist nicht gleich Duni, aber sehr weit weg ist das ja auch wieder nicht (mein Freund Danny aus San Diego ist auch ziemlich nah dran, haha). Also heisse ich jetzt halt fast so wie eine Aussentoilette. Ich bin es mir ja langsam gewohnt, auf serbokroatisch heisse ich Quitte. Es gibt aber natürlich auch schmeichelhaftere Bedeutungen meines Namens, so heisse ich im arabischen oder indonesischen "die Welt", hört,hört... :-)

Und wenn wir gerade beim Slang sind...Jetzt versteht ihr vielleicht, dass es nicht immer einfach ist, zu verstehen, was die Aussies wirklich sagen wollen... :-)



Ich habe mich schon ziemlich gut an den "strine" gewöhnt, so nennen die Australier ihr englisch. Umso ungerechter fand ich es dann, dass der Herr im Laden, wo ich meinen Prepaid-Kredit aufladen wollte, wieder ein ganz schräges englisch an den Tag gelegt hat und ich fast jedes zweite Wort nicht verstanden habe. Schliesslich hat er mich dann darüber aufgeklärt, dass er aus Schottland käme...naja, das erklärt alles...also die Schotten reden ja noch abgefahrener als die Australier... :-) 

Sonntag, 20. Februar 2011

"In memory of..."-Day

Da mir der Wetterbericht für dieses Wochenende leider wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich meine langersehnte "Great Ocean Road"-Tour wieder um ein Woche verschieben musste, habe ich mich erneut den Sehenswürdigkeiten von Melbourne gewidmet (wovon es noch reichlich gibt, wie ich gemerkt habe).
Und so ist der heutige Tag zum: "In memory of..."-Tag geworden, Melbourne ist übersäht von unzähligen Denkmälern... 
Der "Shrine of Remembrance" wird als: "Victoria's memorial to the men and women who have served Australia in armed conflicts and peacekeeping operations throughout our nation's history" bezeichnet. (Man beachte das Wetter, ehrlich gesagt weiss ich nicht so recht, wer in Australien für die Wetterberichte zuständig ist...naja :-)


Shrine of the Remembrance

Shrine of Remembrance
Shrine of Remembrance
"The Sanctuary"
Shrine of Remembrance

The Second World War Forecourt

Blick vom Shrine of Remembrance auf die Stadt

Ganz in der Nähe befindet sich der botanische Garten von Melbourne. Und wie alles in Melbourne ist der natürlich auch "Royal".







es ist definitv der Pavillon, der schief hängt...

Beim gemütlichen Herumspazieren in dieser wunderschönen Anlage sind mir die unzähligen Holzbänke aufgefallen, die wild verstreut zum "Hinsetzen und Ausruhen" einladen. Jeder einzelne dieser Bänke trägt eine Widmungen auf der Holzlehne. Man kann oder konnte also einem geliebten Menschen eine solche Parkbank widmen.
Beim Lesen dieser Widmungen ist mir der Film "Notting Hill" in den Sinn gekommen und dazu der Song von Ronan Keating: ...it's amazing how you can speak right to my heart. Without saying a word you can light up the dark...you say it best, when you say nothing at all..."

...fehlen nur noch Julia Roberts und Hugh Grant...

...here they are...

...original

...original

...original

...und im Film...











Auf dem Heimweg ist mir dann noch diese nette Plakat vor die Linse gekommen... :-)

WRAAC, was für eine schmeichelhafte Abkürzung. Die hat sicher ein Mann erfunden...NICE